Frankfurt, 14. Juli 2025 – Siemens, Commerzbank und Fr. Meyer’s Sohn demonstrieren erfolgreich vollständig digitale Handelsdokumentenflüsse zwischen Deutschland und China
Siemens AG, Commerzbank AG und Fr. Meyer’s Sohn haben einen Proof of Concept (POC) abgeschlossen, der die Leistungsfähigkeit vollständig digitaler Handelsdokumentenflüsse zwischen Deutschland und China aufzeigt. Gemeinsam mit der chinesischen ausstellenden Bank und unter Nutzung der trace:original-Technologie von Enigio sowie deren Interoperabilität mit der chinesischen Handelsplattform TradeGo konnte die Bearbeitungszeit von Dokumenten von etwa zwei Wochen auf weniger als zwei Stunden reduziert werden.
Obwohl es sich um einen kontrollierten Test handelte, sind die Auswirkungen real. Die erfolgreiche Transaktion unterstreicht Siemens’ Ziel, die Digitalisierung papierbasierter Handelsdokumente unter Exportakkreditiven voranzutreiben. Für die Commerzbank markiert dies einen entscheidenden Schritt hin zu digitalen Handelslösungen für deutsche Exporteure. Für Fr. Meyer’s Sohn (FMS) zeigt es das Engagement, Innovationen in der globalen Logistik durch digitale Dokumentation voranzutreiben.
Neudefinition des globalen Handels
Die Transaktion demonstrierte den nahtlosen Austausch digitaler Originaldokumente, einschließlich eines elektronischen Konnossements (eBL), zwischen Europa und China. Unter einem angenommenen eUCP-basierten Akkreditiv schlossen Siemens (Exporteur), die Commerzbank (avisierende Bank), die chinesische Bank (ausstellende Bank) und der Importeur in China den End-to-End-Prozess in weniger als zwei Stunden ab.
Schlüsselfaktoren für den Erfolg:
- Ein elektronisches Konnossement (eBL), ausgestellt von FMS mit Enigios trace:original-Technologie.
- Interoperabilität zwischen trace:original und TradeGo, basierend auf DCSA-Standards.
- Enigios digitale Hülle, die Siemens eine sichere Übermittlung von Dokumenten an die Commerzbank und darüber hinaus ermöglichte.
Dieser Ansatz gewährleistet, dass digitale Originaldokumente auch über verschiedene Plattformen und Rechtsräume hinweg frei und sicher bewegt werden können – schneller und transparenter als ihre papierbasierten Pendants.
Ein mutiger Schritt für Siemens und Commerzbank
Für Siemens bedeutet das Projekt mehr als nur operative Effizienz. Es könnte den Weg für die Modernisierung und Digitalisierung des Exportakkreditivgeschäfts ebnen und einen Präzedenzfall für globale Exporteure schaffen.
Gerhard Heubeck, Global Head of Trade Finance bei Siemens AG, erklärt: „Für Siemens zeigt das Projekt mehr als nur operative Effizienz. Es kann ein Türöffner für die Modernisierung und Digitalisierung des Exportakkreditivgeschäfts sein und einen Präzedenzfall für globale Exporteure schaffen. Dieser erfolgreiche Proof of Concept ist erst der Anfang und ein Schritt nach vorn, um Hindernisse bei der Nutzung digitaler Versanddokumente unter Akkreditiven zu beseitigen. Es kann dazu beitragen, unsere globalen Lieferketten effizienter und papierlos zu gestalten.“
Für die Commerzbank unterstreicht die Initiative ihre Rolle als Innovationsführer im deutschen Handelsfinanzierungssektor.
Jörg Motel, Global Head of Product Management Trade Finance, sagt: „Digitaler Handel ist keine ferne Vision mehr – er ist Realität. Als eine der ersten deutschen Banken, die diesen Proof of Concept mit einer großen chinesischen Bank durchgeführt haben, freuen wir uns darauf, neue Möglichkeiten mit elektronischen Dokumenten im sich wandelnden globalen Handelsumfeld zu erkunden.“
Fr. Meyer’s Sohn, Aussteller des elektronischen Konnossements, hebt die operativen Vorteile hervor:
Heiko Voigt, CEO von FMS, erklärt: „Als globaler Logistikanbieter erleben wir aus erster Hand die Komplexitäten und Verzögerungen, die papierbasierte Prozesse verursachen. Dieser Proof of Concept zeigt, wie digitale Originale wie das elektronische Konnossement die Lieferkette transformieren können – mit Geschwindigkeit, Sicherheit und Transparenz im internationalen Handel. Es ist unser tägliches Engagement, die Dinge für unsere Kunden so einfach und unkompliziert wie möglich zu gestalten. Wir sind stolz darauf, Teil dieser wegweisenden Initiative zu sein und Siemens und die Commerzbank dabei zu unterstützen, die Zukunft der grenzüberschreitenden Logistik zu gestalten.“
Die Zukunft des Handels freischalten
Während der POC als Beweis für das Mögliche dient, prüfen Siemens und die Commerzbank nun, wie diese digitalen Prozesse auf ihre breiteren Operationen und Kundennetzwerke skaliert werden können. Das Projekt betont die Bedeutung von Interoperabilität, Vertrauen und offenen Netzwerken bei der Transformation des globalen Handels.
Steven Zhou, Executive Director bei TradeGo, sagt: „Unter den aktuellen internationalen Bedingungen hat diese Zusammenarbeit eine neue Bedeutung erlangt. Wir erleben die Schaffung eines neuen internationalen Handelssystems, in dem die Digitalisierung eine bedeutende Rolle spielen wird. Wir fühlen uns geehrt, zusammen mit unseren Partnern zu diesem Prozess beizutragen.“
Für Enigio zeigt das Projekt, wie Offenheit und Interoperabilität die Fragmentierung im heutigen Handelssystem überwinden können.
Gunnar Collin, Director bei Enigio, fügt hinzu: „Diese Zusammenarbeit beweist, dass echter digitaler Handel nicht erfordert, dass alle auf demselben System arbeiten – sondern nur, dass die Systeme miteinander kommunizieren können. In der heutigen komplexen und unsicheren globalen Landschaft ist ein offener, interoperabler Ansatz wichtiger denn je. Mit Enigios trace:original und offenem Netzwerk ermöglichen wir reibungslose digitale Dokumentenflüsse, die über Grenzen, Plattformen und Branchen hinweg funktionieren – unabhängig von politischen oder technologischen Grenzen.“